Eine kurze Chronik der Kolpingsfamilie Innsbruck
9. Mai 1852: Gründung des „Katholischen Gesellenvereines“in Innsbruck durch Adolph
Kolping mit 66 Mitgliedern, die sich nach dem Vortrag des Kölner Geistlichen in
einem großen Zimmer des „goldenen Dachlgebäudes“ spontan für die
Aufnahme entschieden hatten. Stadtpfarrkooperator Josef Mayr wird 1.
Präses, der Tischlergeselle Anton Brugger wird zum 1. Senior gewählt. Dem
neuen Verein wird im Katholischen Vereinshaus ein eigenes Lokal zugeteilt.
1854: Gründung des Schützenbundes.
1869 – 1871: Erbauung des Gesellenhauses in der Dreiheiligenstraße 9
1875: Gründung des katholischen Meistervereines.
1877: 25-Jahrfeier mit Kanonikus Anton Gruscha, dem späteren Kardinal Erzbischof
von Wien. In diesen 25 Jahren hatte der Verein insgesamt 4000 Mitglieder.
1885: Gründung des Sängerbundes.
1894: Gründung des Turnklubs.
1901: Präses Josef Mayr stirbt nach 49 Jahren seiner Tätigkeit als Gesellenpräses.
Dekanatspfarrer Franz Konrater wird Präses.
1902: 50-Jahrfeier: In diesen 50 Jahren gehörten 8.825 Menschen dem Verein an.
1911: Präses Konrater stirbt, neuer Präses wird Franz Wagner.
1912: Einweihung des neuen Kolpingsaales.
1914 – 1919: Das Vereinsleben ist fast völlig zum Stillstand gekommen.
1927: 75-Jahr-Jubiläum mit Bischof Dr. Sigismund Waitz. Im Hauptbuch sind 11.000
Mitglieder registriert und das Gesellenhaus hat 25.000 durchreisenden
Handwerkern ein Heim geboten.
1929 – 1930: Durch einen Umbau wird das Gesellenhaus auf 100 Plätze erweitert.
1937: Der Gesellenverein umfaßt folgende Sektionen: Schützen, Sänger, Turner,
Theater, Orchester, Schi- und Schachklub, Jung-Kolping.
Präses Mons. Wagner wird Ehrenpräses, zum neuen Präses wird Karl
Schumacher bestellt.
1938: Das Haus wird von den Nazis beschlagnahmt, der Vereinsbesitz auf die
Gliederungen der neuen Machthaber aufgeteilt; beide Präsides Wagner und
Schumacher müssen das Haus verlassen. Vizepräses Zobl wird 29 Monate
inhaftiert.
27. Mai 1945: Neubeginn mit 33 Mitgliedern. Präses Schumacher führt bis zu seiner
Rückkehr nach Innsbruck den Verein von Tösens im Oberinntal aus.
Ehrenpräses Mons. Wagner war 1944 in seinem Exil in der Wildschönau
verstorben. Ab 1947 werden im Kolpingsaal die ersten Kinovorführungen
getätigt.
1948: Weihe des renovierten Kolpingsaales durch Bischof Dr. Paulus Rusch, welcher
zur Wiederinstandsetzung des Hauses tatkräftig beitrug.
1952: 100-Jahrfeier mit 41 Vereinen aus Deutschland, 23 aus Österreich, 7 aus der
Schweiz und 6 aus Südtirol. Die Festmesse zelebrierten in der Pfarrkirche St.
Jakob Bischof Dr. Paulus Rusch und Generalpräses Dr. Ridder aus Köln.
1953: Die Rückgabe des Hauses wird gerichtlich bewilligt. Kolping baut ein eigenes
Kino, was allerdings ein finanzieller Flop wird ...
1959: ... und zur Absetzung von Präses Schumacher führt. Neuer Präses wird Prof. Adalbert
Mumelter. Mit ihm beginnt für die Kolpingsfamilie eine schwierige Zeit, durch
seine Verbindungen kann er aber die entstandenen Schulden tilgen.
1965: Dr. Paulus Rusch setzt Präses Mumelter ab und ernennt Pfarrer Hans
Grünbacher von Dreiheiligen zum Präses.
1970: Der Erweiterungsbau des Lehrlingsheimes wird durch Bischof Rusch
eingeweiht.
1972: Präses Hans Grünbacher tritt aus Gesundheitsgründen zurück, Kooperator
Peter Mayr wird von Lienz nach Innsbruck versetzt und neuer Präses.
1974: Präses Peter Mayr wird nach Lienz rückversetzt, die Kolpingsfamilie Innsbruck
erhält, nachdem Bischof Rusch keinen Priester namhaft machen kann, in Franz
Pölzl durch Wahl den ersten Laien-Präses. Auf der Rofanspitze wird ein neues
Gipfelkreuz errichtet und geweiht.
1976: Erstmals werden auch Frauen aufgenommen, es entstehen zwei Familienkreise,
die sich monatlich einmal treffen, der jährliche Familientag und ein Gebetskreis
wird eingeführt. Mit der Kolpingsfamilie Freiburg-Zentral wird eine
Partnerschaft eingegangen. Während des Vietnam-Krieges finden Flüchtlinge
aus diesem Land im Kolpinghaus eine neue Heimat. Seit 1975 nimmt sich
Kolping vermehrt junger Außenseiter an (Haftentlassene, Suchtgiftgefährdete,
seelisch Gestörte). Mitglieder der Kolpingsfamilie Innsbruck sind als
Entwicklungshelfer in Südamerika und Afrika im Einsatz.
1977: 125-Jahrfeier mit Bischof Dr. Paulus Rusch. Seine Teilnahme an dieser Feier war
für uns ein besonderes Zeichen der Wertschätzung. Kolping Österreich
betreute zu dieser Zeit in 71 Heimen (53 für Burschen, 18 für Mädchen) 6.500
junge Menschen und es bestanden 80 Kolpingsfamilien. Am 6.Dezember 1977
eröfffnet die Kolpingsfamilie ihre Altenstube; sie wird von Bischof Dr. Paulus
Rusch geweiht und trägt den Namen „Kolping-Dreiheiligenstube“.
1983: Teilnahme am Ordnerdienst bei Papstbesuch in Wien.
1985: 1. Tiroler Kolpingtag in Wattens mit Bischof Dr. Reinhold Stecher, welcher uns
bei dieser Gelegenheit besonders die Sorge um die Geschieden-
Wiederverheirateten ans Herz legt. Nachdem das Haus in der Dreiheiligenstraße
stark abgewohnt ist, eine Renovierung aber aus baulichen und finanziellen
Möglichkeiten nicht realisierbar erscheint, entschließt sich der Vorstand für
einen Neubau des Hauses im aufstrebenden Stadtteil Hötting-West. Das Haus in
der Dreiheiligenstraße wird an die Stadt Innsbruck verkauft. Unsere „Kolping-
Dreiheiligenstube“ können wir aber weiterführen.
1986 – 1988: Das neue Kolpinghaus entsteht. Es wird als behindertengerecht
konzipiert und soll sowohl Burschen als auch Mädchen aufnehmen. Wie
seinerzeit das alte Haus ein kulturelles Zentrum war, soll auch das neue Haus
diesem Zweck dienen.
Juli 1988: Umzug mit „lebendem und totem Inventar“ vom alten Haus in Dreiheiligen ins
neue Kolpinghaus in Hötting-West.
1. Oktober 1988: Feierliche Segnung und Eröffnung des neuen Hauses durch Herrn
Pfarrer Erich Gutheinz als Abschluss der Festwoche.
Die Kolpingsfamilie arbeitet im Arbeitskreis Vereine des Stadtteiles aktiv mit,
das Haus wird durch verschiedenste Veranstaltungen im Kolpingsaal mit der
Bühne das kulturelle Zentrum des Stadtteiles.
Die bewährten Vereinsaktivitäten werden vom neuen Haus aus weitergeführt.
Die Freundschaft mit Freiburg-Zentral wird gepflegt, die Vorstände der beiden
Kolpingsfamilien treffen sich alle zwei Jahre zu einem Seminar im Bildungshaus
Bezau, alle zwei Jahre werden Freundschaftsbesuche durchgeführt.
Mit der KF Miskolc wird eine Freundschaft eingegangen, es gibt gegenseitige
Besuche und für junge Miskolcer werden in Innsbruck jährlich Deutschkurse
organisiert und finanziert.
Die im alten Kolpinghaus begonnenen Flohmärkte werden im neuen Haus
fortgesetzt; der Erlös dient sozialen Aktivitäten.
Die Kolping-Dreiheiligenstube wird bis 1999 weitergeführt; sie war dank der
liebevollen und tatkräftigen Führung von Frau Luise Steiner eine gern besuchte
Einrichtung.
Seither hat sich das Kolpinghaus im Stadtteil Hötting-West mit seinem
Theaterspiel, den Dichterlesungen, Vernissagen, Musik- und Tanzdarbietungen
zu einem kulturellen Zentrum entwickelt, das aus dem Stadtteil nicht mehr
wegzudenken ist.
2001: Franz Pölzl geht als Geschäftsführer des Kolpinghauses in Pension und legt
sein Präses-Amt zurück. Nachfolger wiederum als Laien-Präses wird Ing. Josef
Ursprunger
2002: Im Mai Feier des 150-jährigen Bestandes der Kolpingsfamilie Innsbruck.
2004: Ab August bietet das Kolpinghaus für 5 unbegleitete jugendliche
Flüchtlinge wieder die Möglichkeit, in neuer Umgebung Fuß zu fassen und
Heimat zu finden.
2005: Generalpräses Axel Werner besucht die Kolpingsfamilien Tirols.
2005: Im Dezember Beteiligung an der Spendenaktion zugunsten der von der
Tsunamikatastrophe betroffenen Kolpingsfamilien in Indien und Sri Lanka.
2006: Durchführung von vier Bibelabenden mit dem Bildungswerk Allerheiligen.
Vorständeseminar mit der Kolpingsfamilie Freiburg-Zentral in Bezau im
Bregenzer Wald.
2006: Bei Kolping Österreich werden neue Statuten beschlossen, welche die bei
Kolping international gültigen Regeln übernehmen: Ein Laie als Vorsitzender mit
der Gesamtverantwortung für den Verein, ein Priester als Präses mit
Schwerpunkt im spirituellen Bereich. Bei der Generalversammlung wird Josef
Ursprunger zum Vorsitzenden, Pfarrer Dr. Franz Troyer von der Pfarre
Allerheiligen zum Präses gewählt.
2007: Durchführung der 39. Europäischen-Kolping-Friedenswanderung in Tirol.
Teilnahme am Ordnerdienst beim Papstbesuch in Mariazell.
2008: Drei Anträge werden an die Tiroler Landesregierung betreffend Pflege-
Minutenschlüssel, Jugendwohlfahrt und Asylwerber gestellt.
2010: Im Sommer treffen sich unter Vorsitz von Generalpräses Axel Werner Vertreter
aus Deutschland, der Schweiz und Südtirol im Kolpinghaus Innsbruck zu einer
Beratung, das Angebot der Barmherzigen Brüder von Trier anzunehmen, deren
Haus in Rom zu führen. Bei der in weiterer Folge zustande gekommenen
Betreibergesellschaft für die „Kolping Hotel Casa Domitilla“ in Rom ist auch die
Kolpingsfamilie Innsbruck beteiligt.
2010: Die Kolpingreise hat das Ziel Süditalien (Kampanien, Basilikata, Apulien).
2011: Am 4. September wird ein neues Gipfelkreuz auf der Rofanspitze von unserem Präses Franz Troyer eingeweiht. Es wurde von Schülern der Berufsschule für Metallberufe in Innsbruck im Rahmen des Unterrichts hergestellt.
2011: An der im Oktober stattfindenden Wallfahrt aus Anlass des 20jährigen
Jubiläums der Seligsprechung von Adolph Kolping nach Rom nehmen unter 52
Tirolern 12 Kolpingmitglieder aus Innsbruck teil.
2012: Vom 16. bis 19. Februar finden in Innsbruck die 19. Kolping-Ski-Europameisterschaften statt. Der Langlauf geht in Seefeld, der Riesentorlauf am Patscherkofel über die Bühne. Bischof Manfred Scheuer feiert einen Festgottesdienst in Allerheiligen und ist auch bei der Siegerehrung im Kolpingsaal dabei.
2012: Am 12. Mai feiert in Allerheiligen Generalpräses Ottmar Dillenburg aus Köln anlässlich des Jubiläums „160 Jahre Kolpingsfamilie Innsbruck“ den Gottesdienst und hält am Abend den Festvortrag zum Thema „Die Nöte der Zeit werden euch zeigen, was ihr tun sollt“.
2012: Die Kolpingreise führt nach Deutschland. In Köln feiert der Generalpräses mit uns einen Gottesdienst. Unvergesslich ist die Fahrt mit dem Schiff bei „Rhein in Flammen“.
2013: Am 6. Juni feiert das Kolpinghaus in Hötting-West den 25. Geburtstag. Unter den Gästen sind auch etliche ehemalige Heimbewohner.
2013: Die Kolpingreise führt ins Friaul.
2013: Am 8. Dezember 2013 feiert Bischof Manfred Scheuer im vollbesetzten Innsbrucker Dom den Festgottesdienst aus Anlass des 200. Geburtstages von Adolph Kolping. Das anschließende Mittagessen im Kolpinghaus Innsbruck vereint die Mitglieder aller Tiroler Kolpingsfamilien.
2014: Die Kolpingreise ist der Gegenbesuch bei der Kolpingsfamilie Regensburg.
2015: Die Kolpingreise geh ins Piemont und nach Mailand.
2016: Bei der Kolpingreise 2016 zu unserer Partnerfamilie Freiburg im Breisgau gibt es den ersten Kontakt mit der neuen Vorsitzenden Irmgard Waldner.
2017: „Die Zukunft, die wir wollen“ ist Thema der Bildungskonferenz von Kolping Österreich im Kolpinghaus Innsbruck vom 19. bis 21. Mai. Prominente Referenten sind Bischof Erwin Kräutler und der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler.
2017: Begleitet von Diözesanpräses P. Severin Mayrhofer geht die Kolpingreise „Zu Peter und Paul nach Rom“.
2019: Der neue Pfarrer von Allerheiligen, Dekan Bernhard Kranebitter, wird zum Präses gewählt.